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Formulare auf Webseiten optimieren: Studienbasierte UX-Tipps für bessere Nutzererfahrung und höhere Conversion-Raten

Formulare sind die stillen Helden des Internets. Sie wirken unscheinbar, sind aber entscheidend für den Erfolg vieler Webseiten – sei es beim Registrieren, Bestellen oder Kontaktaufnehmen. Doch wie sieht ein gut gestaltetes Formular aus? UX-Studien zeigen: Es kommt darauf an. Die perfekte Balance zwischen Klarheit und Effizienz macht Formulare erfolgreich.

Was gibt es also zu beachten?

1. Reduzierung der Anzahl der Felder

2. Logische Gruppierung und visuelle Struktur

  • Visuelle Hierarchie: Eine klare visuelle Struktur hilft Nutzern, die Formularelemente schneller zu erfassen und auszufüllen. Die Nielsen Norman Group empfiehlt, zusammengehörige Felder zu gruppieren und klare Überschriften oder Zwischenüberschriften zu verwenden, um die visuelle Hierarchie zu verbessern.

  • Klar abgegrenzte Abschnitte: Untersuchungen zeigen, dass Formulare, die in logische Abschnitte unterteilt sind, leichter zu verarbeiten sind. Nutzer verstehen so besser, wie viele Schritte erforderlich sind und verlieren weniger schnell die Geduld.

3. Klare und verständliche Labels

  • Direkt über den Eingabefeldern: Labels sollten direkt über den Eingabefeldern platziert werden und nicht innerhalb (als Platzhaltertext). Eine Studie von EyeQuant fand heraus, dass Labels über den Feldern schneller gescannt und verarbeitet werden können. Platzhaltertext im Feld wird oft übersehen, besonders wenn Nutzer bereits Text eingegeben haben und wieder zurückkehren müssen.

  • Widersprüchliche Erkenntnisse zu Platzhaltern: Es gibt jedoch auch Studien, z.B. von Baymard Institute und UXPin, die zeigen, dass Labels innerhalb der Felder (als Platzhalter) das Formular kürzer und übersichtlicher machen können, was für manche Nutzer ansprechender ist. Allerdings gibt es die Warnung, dass solche Platzhalter leicht vergessen werden können, sobald Nutzer mit der Eingabe beginnen. Die Entscheidung hängt oft von der Art des Formulars ab: Für kurze, einzeilige Formulare (z.B. Newsletter-Anmeldungen) sind Platzhalter möglicherweise ausreichend, während für komplexere Formulare separate Labels besser funktionieren.

  • Eindeutige und präzise Formulierungen: Labels sollten kurz und prägnant sein. Dies reduziert Missverständnisse und macht das Ausfüllen effizienter.

4. Verwendung von Platzhaltern zur Unterstützung, nicht als Ersatz

  • Platzhalter als Hinweise und Beispiele: Platzhaltertext kann nützlich sein, um zusätzliche Informationen zu geben (z.B. "Format: TT/MM/JJJJ" bei einem Datumsfeld), sollte aber nicht als Hauptlabel verwendet werden. Studien zeigen, dass Nutzer dazu neigen, Platzhaltertext zu ignorieren, sobald sie mit der Eingabe beginnen. Die Nielsen Norman Group empfiehlt, Platzhaltertext ergänzend und nicht als primäre Information zu nutzen.

5. Visuelles Feedback und Fehlerhinweise

  • Echtzeit-Validierung: Nutzer schätzen es, sofortiges Feedback zu erhalten, wenn sie etwas falsch eingegeben haben (z.B. "Passwort muss mindestens 8 Zeichen enthalten"). Eine Studie von Baymard Institute zeigt, dass Formulare mit Echtzeit-Validierung die Abbruchrate um 22% senken können, da Nutzer sofort korrigieren können, anstatt alle Fehler am Ende zu sehen.

  • Widersprüchliche Erkenntnisse zur Echtzeit-Validierung: Einige Untersuchungen (z.B. von UX Planet) deuten darauf hin, dass Echtzeit-Validierung auch als störend empfunden werden kann, insbesondere wenn zu viele Meldungen während der Eingabe erscheinen. Nutzer könnten den Eindruck gewinnen, dass sie zu streng überwacht werden oder dass die Website „nervös“ wirkt. Die Wirksamkeit der Echtzeit-Validierung hängt stark von der Implementierung ab. Gutes Feedback ist hilfreich, aber zu häufige oder schlecht formulierte Fehlermeldungen können das Gegenteil bewirken.

  • Klar hervorgehobene Fehlermeldungen: Fehlermeldungen sollten in einer auffälligen Farbe (z.B. Rot) erscheinen und deutlich erklären, was das Problem ist und wie es behoben werden kann. Laut einer Studie von Econsultancy bevorzugen Nutzer klare Anweisungen, um ihre Fehler zu beheben, was die Abbruchrate reduziert.

6. Klarer und prominenter Call-to-Action (CTA)

  • Auffällige Position und Gestaltung: Der CTA-Button („Absenden“, „Registrieren“, „Jetzt kaufen“) sollte gut sichtbar und farblich hervorgehoben sein. Eye-Tracking-Studien von Google zeigen, dass auffällige Buttons mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Klickrate erhöhen.

  • Aussagekräftige Beschriftung: Anstatt allgemeine Begriffe wie „Absenden“ zu verwenden, sollte der CTA spezifisch und handlungsorientiert sein (z.B. „Kostenlos registrieren“, „Anmeldung abschließen“). Dies erhöht die Konversionsrate, da Nutzer genau wissen, was passiert, wenn sie den Button klicken.

7. Verwendung von Fortschrittsbalken bei mehrstufigen Formularen

  • Transparenz bei mehrstufigen Formularen: Bei Formularen, die mehrere Schritte umfassen, sollte ein Fortschrittsbalken anzeigen, wie weit der Nutzer ist und wie viele Schritte noch verbleiben. Eine Studie von CXL (ConversionXL) zeigte, dass Fortschrittsbalken das Vertrauen der Nutzer erhöhen und die Abbruchrate um bis zu 50% senken können, da Nutzer das Gefühl haben, dass der Prozess überschaubar ist.

  • Kritik an Fortschrittsbalken: Eine Studie von Nielsen Norman Group fand jedoch heraus, dass Fortschrittsbalken auch eine negative Wirkung haben können, wenn sie die erwartete Zeit oder Komplexität des Formulars überbetonen. Wenn Nutzer sehen, dass noch viele Schritte vor ihnen liegen, kann dies abschreckend wirken, besonders wenn die Balken visuell ungleichmäßig oder irreführend gestaltet sind. Variabler Erfolg: Fortschrittsbalken funktionieren besonders gut, wenn die Schritte kurz und gleichmäßig verteilt sind. Lange, komplexe Schritte können Nutzer jedoch abschrecken, wenn sie denken, dass der Prozess zu viel Zeit in Anspruch nehmen wird.

8. Barrierefreiheit und Mobile Optimierung

  • Responsives Design: Formulare müssen für mobile Geräte optimiert sein. Mobile Nutzer machen einen großen Teil der Webseitenbesucher aus, und ein schlecht gestaltetes mobiles Formular kann schnell frustrierend sein. Laut einer Google-Studie bevorzugen 61% der Nutzer Unternehmen mit gut mobil optimierten Seiten, was auch die Konversionsrate erhöht.

  • Barrierefreiheit: Alle Formulare sollten barrierefrei sein. Das bedeutet, dass sie mit Screenreadern kompatibel sind und alle Eingabeelemente korrekt beschriftet sind. Auch Kontraste und Schriftgrößen müssen angepasst werden, damit alle Nutzer das Formular problemlos ausfüllen können. Barrierefreiheit ist nicht nur ethisch wichtig, sondern auch rechtlich vorgeschrieben (z.B. gemäß der WCAG-Richtlinien).

9. Automatische Eingabe und Autofill

  • Unterstützung von Autofill-Funktionen: Formulare sollten Autofill-Funktionen unterstützen, um die Eingabe zu erleichtern. Eine Studie von Baymard Institute zeigt, dass Nutzer Formularfelder wie Adressen oder Kreditkarteninformationen bis zu 30% schneller ausfüllen, wenn Autofill unterstützt wird. Dies reduziert die Abbruchrate und verbessert die Nutzererfahrung.

 

Zusammenfassung

Die verschiedenen UX-Studien zu Formularen verdeutlichen, dass es keine „One-Size-Fits-All“-Lösungen gibt. Unterschiedliche Studien kommen oft zu widersprüchlichen Ergebnissen, weil Kontext, Zielgruppe, Geräte und viele andere Faktoren eine Rolle spielen. UX-Designer sollten daher verschiedene Ansätze testen und auf der Grundlage von A/B-Tests, Nutzerumfragen und Analysen anpassen, was für ihre spezifische Anwendung am besten funktioniert.

Eine allgemeine Faustregel ist jedoch, dass Formulare so einfach und intuitiv wie möglich gestaltet sein sollten, mit klaren Anweisungen, logischer Gruppierung und relevanten, präzisen Feldern. Widersprüchliche Ergebnisse verdeutlichen die Wichtigkeit von Kontext und Zielgruppentests, um die besten UX-Praktiken zu implementieren.

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